Eröffnung: Freitag, 19. September 2014, 19 Uhr, Binger Str. 16
Grußwort: Ralf Claus, Oberbürgermeister Ingelheim
Einführung: Andreas Greulich, Galerie Greulich, Frankfurt/Berlin
Öffnungszeiten: Sa 14 – 18 Uhr, So 11 – 18 Uhr
Führungen: nach Vereinbarung 0171-9590020
Werkgespräch: Sonntag, 19.Oktober 2014, 15 Uhr
Barbara Auer, Direktorin Kunstverein Ludwigshafen im Gespräch mit den Künstlerinnen + Kaffee und Kuchen
In Kooperation mit der Stadt Ingelheim zeigt der EKV in den spektakulären Räumen der ehemaligen Winzergenossenschaft in Ingelheim eine weitere Ausstellung zum Thema „Essen und Kunst“. Das Tandem Bettina van Haaren und Veronika Veit arbeitet mit der Ästhetik gewöhnlicher Alltagsgegenstände, die wiederrum eine Entsprechung in den rauen Arbeitshallen der Winzergenossenschaft findet. Die Abnutzungsspuren und die ehemalige Funktion der Räume werden durch die künstlerischen Arbeiten unterstrichen und gehen eine spannende Wechselwirkung mit ihnen ein.
Die großformatigen Bilder von Bettina van Haaren – Selbstdarstellungen von schonungsloser Offenheit – schockieren und faszinieren. In ihrer intensiven Selbstreflexion erinnern sie an Arbeiten der österreichischen Malerin Maria Lassnig. Es geht ihr um die Wahrnehmung des eigenen Körpers und die Wechselbeziehung von Dingen, die auf ihn einwirken. So spielt das Einverleiben von Nahrungsmitteln aller Art eine große Rolle in ihren Bilder. Essbares und andere Dinge stehen in einem biografischen Bezug zur Künstlerin und weisen eine spezifische Ästhetik auf, die ihre besondere Bildsprache ausmacht. Körper, Tiere, Gegenstände sind dabei so drastisch realistisch gemalt, dass sie extrem haptisch wirken. Große freistehende Bildräume stehen in einem starken Kontrast zu dieser figurativ, realistischen Malerei. Über das sinnliche Erleben und Erfahren ihrer Oberflächen mit den Mitteln der Malerei wird nicht nur das Sehen thematisiert, sondern auch das Riechen, Schmecken und Lecken.
Veronika Veit arbeitet plastisch mit Alltagsgegenständen. Gewohntem verleiht sie mit subtilen Veränderungen etwas unterschwellig Unheimliches. Ihre Arbeiten leben von der Überraschung und dem Deja-Vu-Erlebnis und haben damit ihre Wurzeln in der Pop Art. In Ingelheim zeigt sie mehrere Objekte, Fotomontagen und Videos, die sich mit dem Thema Küche und Esszimmer als Tatort familiärer und gesellschaftlicher Zusammenkünfte auseinandersetzen. Unvorhersehbare Wendungen spielen auch in ihren kurzen, pointierten Videos eine wesentliche Rolle, deren Ausgang dem Zuschauer häufig starke Nerven abverlangt oder zum Lachen reizt. Für die Ausstellung hat sie eigens eine mehrteilige Installation konzipiert, die plastische Arbeiten und zwei Videos umfassen. Hauptdarsteller dieser Arbeit ist eine merkwürdige Robbe, deren Schicksal ungeahnte Wege geht.
Die Malerin Bettina van Haaren, 1961 in Krefeld geboren, studierte an der Mainzer Kunstakademie, lebt und arbeitet in Witten und hat eine Professur für Zeichnung und Druckgrafik an der TU Dortmund inne. Veronika Veit, 1968 in München geboren, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und lebt und arbeitet dort in zwei großen Ateliers. Beide Künstlerinnen stellen in nationalen und internationalen Institutionen aus.
Die Ausstellung wird gefördert vom Land Rheinland-Pfalz
Mehr Informationen zu den Künstlerinnen unter