INTER LINEA

Gabriele Basch | Berlin

Andrea Damp | Berlin

8. September bis 1. Oktober 2023

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Öffnungszeiten der Ausstellung bis 1. 10.:
Donnerstags  18.00–20.00 Uhr | Samstags  14.00–18.00 Uhr |Sonntags 11.00–17.00 Uhr


INTER LINEA nennen Gabriele Basch und Andrea Damp ihre Ausstellung im Essenheimer Kunstverein. So unterschiedlich ihre Arbeiten sind, so haben sie doch auch etwas gemeinsam: Sie machen neugierig auf das, was „zwischen den Zeilen“ passiert. Es lohnt sich, auf Entdeckungsreise zu gehen.

Gabriele Baschs Arbeiten präsentieren sich als komplexe, facettenreiche Wirklichkeiten voll rätselhafter Poesie. Sie changieren zwischen Fläche und Räumlichkeit, zwischen Malerei und Plastik, zwischen Material und Aussparung, zwischen Fülle und Leere. Erzeugt wird diese Dichotomie durch ein künstlerisches Verfahren aus Malerei und Papier- oder Folienschnitt, das die Künstlerin „Cutout“ nennt. 

Die Cutouts entstehen in mehreren Schritten: Zunächst malt Gabriele Basch amorphe farbige Flächen auf Papier oder Leinwand. Hinzukommen mit Schablonen aufgesprühte Muster. Dann schneidet sie mit feinen Schnitten Formen mit dem Messer heraus. Zum Schluss färbt sie die Rückseiten der Werke breitflächig ein. Auf diese Weise leuchten die in leichtem Abstand von der Wand oder frei im Raum hängenden Werke durch die herausgetrennten Partien auch von hinten. Es entsteht ein bewegtes Spiel von Licht und Schatten voller Reflexe und Farbvibrationen. Betrachten wird zu einem dynamischen Seherlebnis, bei dem unterschiedliche Distanzen, Perspektiven und Blickwinkel stets neue Wirklichkeiten – aus Beständigem und Flüchtigem – entstehen lassen. Immer mit unverwechselbarer Handschrift und geheimnisvoll.

Andrea Damps Werke haben eine große erzählerische Kraft – erzeugt durch einen Detailreichtum voller Dynamik und eine subtile Balance zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Traumwelten voller Überraschungen und Vieldeutigkeit.

In einem mehrschrittigen Prozess von Schichtungen und Überlagerungen erschafft Andrea Damp minutiös durchkomponierte Strukturen und Flächen voller Licht und Farbe. Es entstehen komplexe Bildräume, die faszinierende Pflanzenwelten assoziieren lassen. Transparenzen und das verschlungene Miteinander von Formen, Outlines und Flächen erzeugen die dichte und zugleich leuchtende Atmosphäre eines Zauberwaldes. Und dann sind dort kleine Figuren und Gegenstände, die Andrea Damp in einem späteren Schritt in die zunächst abstrakten Kompositionen eingewoben hat. Erst in dieser Vollendung erleben wir die einzigartigen erzählerischen Momente – mal versteckt und voller Zauber, mal präsent und voller Poesie. 

Nicht weniger in den Bann ziehen Andreas Damps Arbeiten auf tief dunklem Hintergrund: eine Glasvase mit Blütenzweigen (Silene) oder das Mädchen Tilda mit einem Vogel auf dem Kopf. Auch hier erzeugt die Künstlerin eine traumhafte, entrückte Atmosphäre und zugleich etwas Gläsernes, Verletzliches, nahezu Einsames. Wir erleben eine andere, nicht minder starke erzählerische Kraft. 


Eröffnung  der Ausstellung: 8. September, 20:00 Uhr
Einführung: Eva Appel und Alfred Engler im Gespräch mit den Künstlerinnen
Sponsor: Weingut Wagenknecht


Über Gabriele Basch

Gabriele Basch, 1964 in Bad Homburg geboren, lebt und arbeitet in Berlin und Hamburg. Sie studierte Malerei an der Berliner Hochschule der Künste (HdK Berlin) bei Prof. Hans-Jürgen Diehl, dessen Meisterschülerin sie 1993 war. Es folgten Stipendien und Lehraufträge an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland. 
Seit 2012 ist Gabriele Basch Professorin für Malerei an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hamburg.

Stipendien: Deutsche Akademie Villa Massimo Rom | Auslandsstipendium des Berliner Senats für Istanbul | Civitella Ranieri Fellowship für Umbrien | Stiftung Kunstfonds Bonn | Künstlerstätte Schloss Bleckede | Arbeitsstipendium des Senats für kulturelle Angelegenheiten Berlin | Studienstiftung des Deutschen Volkes

Ihr künstlerisches Schaffen dokumentieren die zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland sowie ihre Arbeiten in öffentlichen Sammlungen, siehe http://basch.de/biografie/ 
Mehr zu Gabriele Basch mit Einblicken in ihr Werk: http://basch.de


Über Andrea Damp

Andrea Damp, 1977 in Bergen auf Rügen geboren, lebt und arbeitet als freiberufliche Künstlerin in Berlin
1997-1998: Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Freien Universität (FU) Berlin 
1998-2004: Studium der Freien Kunst an der Universität der Künste (UdK) Berlin bei Prof. Hans-Jürgen Diehl, das sie 2005 als dessen Meisterschülerin abschloss
2014–2017: Lehrauftrag für Malerei an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), Hamburg

Stipendien: Dorothea-Konwiarz-Stiftung für Malerei | Glasgow School of Art, UK | NaföG-Stipendium des Berliner Senats | Lukas-Cranach-Stipendium der Stadt Wittenberg | Karl-Hofer-Stipendium | Franz-Hecker-Stipendium | Käthe-Dorsch-und-Agnes-Straub-Stiftung | Preise: Dorothea-Konwiarz-Preis für Malerei | 12. Kunstpreis Tempelhof/Schöneberg, Berlin
Mehr zu Andrea Damp u. a. mit einem Überblick über ihre zahlreichen Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen sowie ihre Arbeiten in öffentlichen Sammlungen: www.andreadamp.de


Fotonachweis der Arbeiten von Gabriele Basch: Dirk Uebele, Jåger Arén, Martin Weiand, Helge Mundt, Marcus Schneider