Vernissage: Freitag, 16. Februar 2024, 19:30 Uhr
Einführung: Eva Appel und Stephan Wiesehöfer im Gespräch mit den Künstlerinnen
Sponsor: Weingut Mossel-Mentz
Öffnungszeiten der Ausstellung vom 17.2. bis 10.3.:
Donnerstags 18.00–20.00 Uhr | Samstags 14.00–18.00 Uhr |Sonntags 11.00–17.00 Uhr
Die Berliner Künstlerinnen Astrid Busch und Patricia Lambertus beschäftigen sich ihrer Ausstellung mit unterschiedlichsten Facetten räumlicher Situationen und führen in ihren Installationen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen.
ASTRID BUSCHs
Arbeiten umfassen Installationen, Fotografien, Papierarbeiten, Objekte und Bewegtbild. Ausgangspunkt ihrer Werke sind meist architektonische Entwürfe oder Orte, die sie auf ihre sinnliche Wahrnehmbarkeit und ihre Wirkung auf den Menschen untersucht. Ihre Motive beziehen sich auf vorgefundene und selbsterzeugte Fotos, die sie transformiert und in den Dimensionen verändert und anschließend unter komplexen Lichtverhältnissen auf verschiedene Bildträger und in den Raum übersetzt.
In der Essenheimer Ausstellung zeigt Astrid Busch ausgewählte Arbeiten des Projekts „world in minds“. Es ist eine künstlerische Annäherung an die Häfen von Hamburg, Antwerpen, Le Havre und Istanbul. In dem Projekt bringt sie die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der vier Häfen und des Tankerverkehrs zusammen. Es entstehen Geschichten über die Häfen, über andere Welten, Ideen und Austausch.
Dazu unterzieht sie die von ihren Reisen mitgebrachten Bilder einem Prozess fortwährender Metamorphosen. Es entstehen immer neue Arten von Übersetzung und Erweiterung. In Kombination mit dokumentarischen Bildern der Häfen wirken ihre abstrakten Arbeiten wie seltsame Gegenbilder. Sie machen neugierig und regen zu assoziativem Weiterdenken. Mehr zum Projekt „world in minds“
PATRICIA LAMBERTUS
schafft bildgewaltige Rauminstallationen. Sie bewegen sich im Spannungsverhältnis von Fiktion und Realität sowie von Schönheit und Zerstörung. Innerhalb des Bildraums gibt es diverse Schichten von Bildern – ein Querschnitt verschiedener Zeiten auf einer Ebene. Es sind Aneignungen aus der Kunstgeschichte, aus den Medien, Fundstücke aus dem Netz sowie eigene Bilder, die während ihrer Rechercheaufenthalte entstanden sind.
Mit den Mitteln der Collage/Decollage durchbricht Patricia Lambertus scheinbare Wirklichkeit. Es gibt offensichtliche Brüche, Risse und Schnittkanten. Sie führt dem Betrachter die Trompe-l´œil-Effekte offen vor, sodass er gleichzeitig illusioniert und desillusioniert wird.
Arie Hartog, Direktor des Gerhard-Marcks-Museum, Bremen sagt über Patricia Lambertus: Sie „macht Wahrnehmung sichtbar und gibt Hinweise auf ein Sehen und Begreifen jenseits des Verstandes. Indem die Künstlerin vorhandene digitale Abbildungen sampelt, erreicht sie einen eigentümlichen Realitätsgrad, [...] und schafft eine völlig unwirkliche Welt“. In der wir dennoch Bekanntes wiederfinden.
In Essenheim zeigt sie Arbeiten aus den Werkzyklen „zweijahrtausendfern“ und „fevertree“. „zweijahrtausendfern“ basiert auf der Recherche zu den historischen Wandmalereien der Stadt Pompeji. Die antiken immersiven Raumbilder werden mit zeitgenössischen und futuristischen Bildern collagiert und zeigen die Vergänglichkeit menschlicher Zivilisation auf.
„fevertree“ entstand aus den Eindrücken mehrerer Südafrika-Reisen. Der Titel ist von der charakteristischen Vegetation der Gelbrindenakazie abgeleitet, lässt aber auch an luzide Fieberträume denken, in denen sich Realitäten verschieben. Exotismus, Kolonialismus, Gegenwart und Science-Fiction werden hier zusammengeführt und regen zu eigenen Assoziationsketten an.
Kuratoren-Team: Eva Appel, Andreas Preywisch, Stephan Wiesehöfer
Über Astrid Busch
Astrid Busch arbeitet künstlerisch weltweit und stellt international aus. Sie studierte an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg und an der Kunsthochschule Berlin Weissensee, wo sie ihr Studium als Meisterschülerin von Prof. Katharina Grosse abschloss. Sie lebt und arbeitet als bildende Künstlerin in Berlin und Düsseldorf.
Mehr über Astrid Busch, ihre Ausbildung, Auszeichnungen, Stipendien und Ausstellungen
Über Patricia Lambertus
Patricia Lambertus stellt international aus, unter anderem auch in Südafrika, Syrien und der Schweiz. Sie studierte an der Hochschule der Künste Bremen, war Meisterschülerin von Karin Kneffel und absolvierte ein Gaststudium bei Katharina Grosse in Berlin.