„Mendel lebt“ zeigt Grabes Wiederbegegnung mit dem polnischen Juden Mendel Szajnfeld. 1971 war dieser als Folge der Haft in deutschen Lagern kaum noch lebensfähig (Grabes Film damals hieß“ Mendel Szajnfelds zweite Reise nach Deutschland“). Grabe zieht es immer wieder zurück zu jenen Menschen, die er in seinen Filmen zeigt, „womit er zu einem der profiliertesten Erzähler von Lebensgeschichten avancierte, die sich im deutschen Fernsehen finden“, schrieb die FAZ.
Grabe trifft 27 Jahre später auch Mendel Szainfeld wieder. Und er trifft einen veränderten Menschen: als Zeitzeuge hat Szajnfeld Lebenssinn und Lebenskraft gefunden.
Der Film steht für die Fähigkeit Grabes, die Lebenserfahrungen seiner Protagonisten in einer den Zuschauer berührenden und nacherlebbaren Weise zu gestalten. Dadurch, dass Grabe in diesem Film selbst die Kamera führt, bekommt der Zuschauer das Gefühl, Mendel Szajnfeld persönlich gegenüber zu treten. Daraus resultiert auch der Eindruck vieler Zuschauer, selten eine dokumentarischen „Helden“ intensiver und nachhaltiger kennen gelernt zu haben.
Der Film wurde mit dem ARTE-Dokumentarfilmpreis ausgezeichnet.