„Mazel Tov“ ist ein Film über Menschen, die die Welten gewechselt haben und davon erzählen. Spannende, anrührende, lebendige Geschichten.
Diese Menschen kommen aus Russland. Sie sind Juden. Die Alten von Ihnen haben im 2.Weltkrieg gegen die Faschisten gekämpft, hochdekorierte Veteranen, die am 9.Mai, dem Tag der Befreiung, stolz ihre Orden anlegen und vom Kampf gegen Nazi-Deutschland erzählen. Und die Jungen haben Tränen in den Augen, wenn die Band „Mazel Tov“ spielt, Glückwunsch, dass ihr gekämpft habt, dass ihr jetzt hier seid. Die Geschichte der jüdischen Kämpfer in der Roten Armee ist eine unterdrückte Geschichte, unerhört und unglaublich zugleich. Die Alten erzählen sie im Film. Mit Würde. Ohne Hass. Mit Weisheit. Die Jungen sprechen von anderen Erfahrungen, von Verlust und Neuanfang, von der Suche nach Heimat, Identität, Wurzeln. Und vom dreigespaltenen Lebensgefühl: russisch – jüdisch- deutsch.
Sie alle litten darunter, dass Ihre Religion in der UdSSR ebenso verboten war wie ihre Kultur. Als sich die Grenzen öffneten, machten sie sich auf den Weg. Junge und Alte, ganze Dörfer und halbe Städte. Hunderttausende wanderten aus, nach Westen, nach Israel, viele nach Deutschland. Sie bringen Leben in die jüdischen Gemeinden in Deutschland und Leben und Kraft in die deutsche Gesellschaft. Sie haben eine Geschichte erlebt, die uns weitgehend unbekannt ist. Und diese Geschichte vermitteln sie beeindruckend, lebenserfahren, nachdenklich und oft voller Poesie.
Sie kamen mit zwei Koffern. Aber ihr unsichtbares Gepäck sind ihre Erfahrungen und ihre Geschichten, die diesen Film so reich machen.
„Mazel Tov“ spielt vor allem in Frankfurt am Main.