Jenseits der Flut von Koch-Shows bietet der Film eine nachdenklichere Sichtweise auf die Bedeutung des Essens. In fünf Geschichten von Menschen in extremen Situationen wird deutlich, wie sehr Leben und Überleben davon abhängt, Essen zu haben.
In seinem neuesten Film (2008) verknüpft Hans-Dieter Grabe Material aus früheren Filmen, die er zwischen 1967 und 1998 drehte, mit einem eigenen Kriegserlebnis. „Essen spielte und spielt in meinem Leben eine große Rolle – weil ich gerne esse und weil es Zeiten gab, in denen ich nicht genug zu essen hatte.“ so der 1937 in Dresden Geborene. In fünf Episoden erzählt er Geschichten aus der Zeit des zweiten Weltkriegs und den nachfolgenden Jahren, darunter auch seine ganz persönliche Geschichte von den Hefeklößen, die ihm „herrlich“ schmeckten obwohl wenige Stunden zuvor sein Elternhaus in Flammen aufgegangen war. Oder die berührende Beichte des ehemaligen KZ-Häftlings Mendel Schainfeld, der seinem toten Mithäftling ein Stück Brot weggenommen hat. „Einmal noch satt werden, dann kann ich in Ruhe sterben.“
Grabe begriff „am eigenen Leibe“, was Essen haben oder nicht haben bedeutet.
„So Ist es kein Zufall, dass in vielen meiner Filme über Not- und Kriegserfahrungen Menschen vom Essen erzählen und oft natürlich davon, wie lebensbedrohend wenig sie zu essen hatten. Es war mir wichtig, dass sie das taten – nicht weil ich wollte, dass meinen Zuschauern die Wurst im Halse stecken blieb, sondern weil ich mir wünschte, dass sie ihre Wurst bewusst genießen.“