“Mein Name ist Charles Graf, ich bin geboren am 16. November 1951 in Mannheim. Die meisten sehen mich als Boxer mit einem beschränkten Horizont. Und für mich sind es Siege, wenn ich sie in ihrer Haltung zerstöre. Neger. Neger. Ich musste immer kämpfen. Für mich war es ein Kampf, einfach um klar zu machen, dass ich ein Mensch bin.“
Charly Graf wird geboren in den „Benz-Baracken“, einem sozialen Brennpunkt Mannheims als Sohn einer ungelernten Arbeiterin und eines schwarzen US-Soldaten. Immer wieder wegen seiner Hautfarbe ausgegrenzt, ein außergewöhnliches Leben voller Höhen und Tiefen: trotz früher Erfolge als Boxer wird er kriminell, im Rotlichtviertel von Mannheim fühlt er sich anerkannt. Immer wieder gerät er mit dem Gesetz in Konflikt, landet regelmäßig im Gefängnis, insgesamt 10 Jahre. Dort lernt er auch den Ex-RAF-Terroristen Peter-Jürgen Boock kennen. Zwei Welten prallen aufeinander, doch die beiden freunden sich an. Boock kann Graf für Literatur interessieren und der ehemalige Zuhälter und Türsteher erkennt, dass Worte über dieselbe Kraft verfügen können wie Faustschläge.
Charly Graf beginnt wieder zu trainieren, wird mit der „grünen Minna“ und Polizeieskorte zum ersten Kampf in die Freiheit gebracht, gewinnt immer wieder, ist auf dem Weg zur deutschen Meisterschaft.
Wie die Geschichte weiter geht und was der Mann aus den „Benz-Baracken“ heute macht, erfahren Sie im Film, über den die FAZ schrieb:
„Die Geschichte, die … NDR-Redakteur Eric Friedler in seinem Film …
erzählt, ist aufwühlender, als es jede Fiktion sein könnte…“
Eric Friedler bekam für den Film „Ein deutscher Boxer“ 2013 einen Grimme-Preis, die höchste deutsche Auszeichnung für Fernsehproduktionen. Friedlers zweiter Grimme-Preis übrigens.
Nach der Vorführung Gespräch mit dem Filmemacher.
Der Eintritt ist frei.
Die Veranstaltung findet auch statt, wenn das Wetter nicht
so Open Air-mässig sein sollte!
Für Speisen und Getränke vor und nach der Filmvorführung sorgt das Weingut Wagner.