YOU DRIVE ME CRAZY

DOKUMENTARFILM VON ANDREA THIELE UND LIA JASPERS

07.06.2018, 20 Uhr

KUNSTFORUM ESSENHEIM

Das Drama hinter dem Lenkrad. Andere Länder lernt man erst richtig kennen, wenn man dort den Führerschein macht.

Jake aus den USA, Mirela aus Deutschland und Hye-Won aus Südkorea leben fernab ihrer Heimat. Sie haben Freude an kulturellen Unterschieden und entschließen sich, beruflich neu durchzustarten.

Jake ist Grafikdesigner. Fasziniert von der japanischen Kultur ist er von Atlanta/USA nach Tokio gezogen. Aber er tut sich schwer, spricht wenig japanisch. So will er wenigstens mobil sein. Sein US-Führerschein nützt ihm da leider nichts, er braucht die japanische Fahrerlaubnis. Dafür muss er vier Prüfungen bestehen… Von einem Landsmann bekommt er den Tipp: „Fahren sie einfach wie ihre Großmutter!“

Mirela ist „typisch deutsch“ – zielstrebig, ungeduldig und ernst. Sie will, dass alles so funktioniert, wie sie es sich vorstellt. Da wäre sie wohl besser in Deutschland geblieben. Aber es zog sie nach Indien. Mit Mitte 30 hängte sie ihren Job in der Modebranche an den Nagel, um ein eigenes Fashionlabel zu gründen. Nun ist sie mit diversen Fahrern unterwegs, um Geschäftspartner zu finden. Eine mittlere Katastrophe. Sie braucht einen indischen Führerschein. Die Katastrophen reißen zwar nicht ab, sie beginnt aber, die Umständlichkeit und den neuen Lebensrhythmus zu genießen. „Langsam? Aber dann kann ich auch laufen“, sagt sie.

Hye-Won ist ihrem Mann von Südkorea nach Deutschland gefolgt. Mit Kind und Hund lebt sie in München und studiert Musikwissenschaften. Sie möchte mobil sein und in Deutschland den Führerschein machen. Aber sie hat große Angst, seit sie daheim einen Unfall mit dem Auto der Mutter hatte. Die Vorstellung, mit 130 zu fahren, treibt ihr den Schweiß auf die Stirn. Aber sie will bestehen – nicht nur vor dem strengen Fahrlehrer Krieger, sondern vor jedermann. Als ihr Mann zum Militärdienst in die Heimat abkommandiert wird, stellt das ihr Leben wieder auf den Kopf. Zurück gehen oder bleiben…allein? „Beim Fahren kann dir nichts passieren. Ich bin bei dir“, sagt Krieger.

Ein charmanter „Kampf der Kulturen“ zwischen Fahrschülern und ihren Lehrern.

Nach der Vorführung gibt es ein Filmgespräch mit den Autorinnen.
Der Eintritt ist frei.